Nicht-Ostertour 2020 Schwarzwald
Die Vorfreude war so groß! Endlich wieder Wohnmobil! Leider sind wir, wie alle anderen auch, jäh ausgebremst worden vom Coronavirus. Trotzdem möchten wir euch auf unsere Nicht-Tour mitnehmen und berichten was wir nicht gemacht haben und nicht gesehen haben. Da wir natürlich nicht Bilder machen konnten, müssen in diesem Blogpost Schwarzwaldbilder von Pixabay herhalten. Alles natürlich im Rahmen der Bestimmungen eingesetzt.
Also starten wir unsere Nicht-Ostertour. Nicht los geht es am Samstag zu Beginn der Osterferien. Da wir nicht früh losfahren, schaffen wir es nicht in den Schwarzwald. Also wir hätten es natürlich geschafft wenn wir gefahren wären, da wir aber nicht gefahren sind, haben wir es nicht geschafft ;-)
Da wir ja auch nicht auf einen Stellplatz gefahren sind und nicht dort übernachtet haben, gibts darüber leider auch nichts zu erzählen. Drückt uns mal die Daumen, das nächstes Jahr alles wieder anders ist und wir aus der Nicht-Tour eine echte Tour machen können. Dann natürlich auch mit echten Stellplatzberichten.
Diesmal müsst ihr halt mit einem Bericht leben, in dem wir euch erzählen was wir nicht gesehen haben. Und was ich schon mal vorweg nehmen kann, auch die Nicht-Rückfahrt wahr sehr entspannt. Nur der Erholungsfaktor fehlte dann doch, weil wir ja nichts gesehen haben ;-)
Auch die leckere Torte hier haben wir leider nicht gegessen, da wir ja nicht da waren.
Freudenstadt
Nicht begonnen haben wir in Freudenstadt. Hier gibt es nämlich eine Besonderheit. Eigentlich sollte hier ein Schloss stehen, das aber nicht hier steht, passt also wunderbar zu unserer Nicht-Tour ;-) Stattdessen befindet sich hier der größte Marktplatz Deutschlands. Quadratisch, praktisch, groß, nämlich stolze 4,5 Hektar. Das sind stolze 45.000 qm oder mehr als 6 Fußballfelder. Da ich aber kein Fußballfan bin und viel lieber Basketball schaue, sind das mehr als 107 Basketballfelder. Erbaut wurde das Ganze 1599.
Triberg
Weiter geht es nicht nach Triberg. Hierauf hat sich unsere Tochter besonders gefreut. Hier steht nämlich die weltgrößte begehbare Kuckucksuhr. Das Uhrwerk ist im Maßstab 60:1 nachgebaut und alleine der Kuckuck wiegt 150 Kilo. Wenn der stündlich aus seinem Haus „geschossen“ kommt, am besten in Deckung gehen ;-) Eine Gerade von Mike Tyson war nichts dagegen.
In dem kleinen Ort mit nicht einmal 5000 Einwohnern muss man in der Kernstadt rund 250 Höhenmeter überwinden. Das dürfte schon ziemlich Besonders sein. „Schatzi ich mache mal kurz einen Stadtbummel.“ – „Ja, aber vergiß die Bergsteigerausrüstung nicht.“
Nebenbei könnt ihr auch noch die fälschlicherweise als höchste betitelte Wasserfälle Deutschlands besichtigen. 163 Meter Gesamthöhe ist schon sehr beeindruckend, in Deutschland steht er damit aber nur auf Platz 9. Der höchste ist der Röthbachfall in der Nähe des Königssees mit einer Gesamthöhe von 470 Metern. Der Triberger Wasserfall ist aber außerhalb der Alpen der höchste.
Als ob das noch nicht genug wäre, gibt es in Triberg auch noch Deutschland ersten Männerparkplatz in der Triberger Parkgarage. Genaugenommen sind es sogar zwei Plätze, in die nur rückwärts eingeparkt werden kann.
Titisee
Unsere nächste Station ist nicht der sagenumwogene Titisee, nach der er als Gewässer von unermesslicher und unmerkbarer Tiefe ist. Beim Versuch des Ausmessens ertönt aus der Tiefe eine Stimme „Ergründest du mich, so ersäufe ich dich.“, oder „Willst du mich messen, so will ich dich fressen.“, oder „Missest du mich, so verschling ich dich.“. – Trotzdem hat sich jemand getraut nachzumessen und ist im Schnitt auf 20 m Tiefe gekommen.
Zur Namensgebung gibt es natürlich auch mehrere Sagen. Eine besagt, das der römische Feldherr Titus am Titisee sein Lager aufgeschlagen hat und es ihm dort so gut gefallen hat, das er dem See seinen Namen gab. Deshalb verkehrt auch heute noch der grobe Nachbau einer römischen Galeere auf dem See.
Feldberg
In und auf dem Feldberg waren wir auch nicht. – Moment? Warum in und auf? – Der Feldberg ist mit 1493 Metern die höchste Erhebung in Baden Württemberg und damit der höchste Berg Deutschlands ausserhalb der Alpen. Die gleichnamige Ortschaft ist gleichzeitig mit 1277 Metern die höchstgelegene Deutschlands.
Um auf den Berg zu kommen sind wir nicht mit der Feldbergbahn gefahren und auch nicht gelaufen, wir waren ja auch nicht da. Leider haben wir dann auch nicht die Zugspitze oder den Mont Blanc gesehen. Das könnte man nämlich von dort aus.
Schluchsee
Und noch ein See steht nicht auf dem Programm, der Schluchsee. Wieder was Größtes in Baden Württemberg, nämlich der größte See, genauer Stausee. Man kann dort drin baden und sogar drum herum wandern, sind allerdings 18 km zu laufen. Wir sind weder geschwommen noch gewandert, denn ihr wisst es ja, wir waren ja nicht da. Das Wasser wäre eh zu kalt gewesen und 18 km ist auch schon ganz ordentlich.
Wer nicht laufen will, kann aber auch schippern, bzw. sich schippern lassen. Die MS Schluchsee (wie originell ;-)) schippert 4 Haltepunkte rund um den See an. Selbst treten mit Tretboot ist auch möglich, das aber dann eher nicht über den ganzen See, das schafft ihr nämlich nicht. Tretbootfahren ist echt anstrengend. Wir sprechen da aus Erfahrung.
Wutachschlucht
Noch drei weitere Reiseziele stehen nicht an. Das nächste ist die Wutachschlucht, der „Grand Canyon des Schwarzwaldes“, ein 30 km langes Engtal entlang der Wutach. Immer wieder gibt es spektakuläre canyonartige Abschnitte und rauschende Wasserfälle. Zwischen dem westlichen und dem östlichen Einstieg in die Schlucht liegen knapp 12 km. Ein Wanderbus bringt die Wanderer von Ost nach West oder West nach Ost. Der ist dann auch ein bisschen schneller als die Wanderer zu Fuß, die würden nämlich knapp 5 Stunden benötigen.
Rottweil
Nächster Halt – äh – Nichthalt ist Rottweil. Und ja, Rottweil hat was mit der Hunderasse Rottweiler zu tun. Die Stadt ist nämlich Namensgeber selbiger. Rottweil war lange Zeit Zentrum des Viehhandels und die Hunde dienten als Hüte- und Treibhunde. Selbstverständlich haben die auch ein eigenes Denkmal in der Stadt.
Rottweil ist auch die älteste Stadt Baden-Württembergs. Die erste römische Siedlung ist von 73 nach Christus. Also schon ein paar Jährchen her.
Für alle Höhenangstgeplagten, wie ich, gibt es in Rottweil ein weiteres Highlight, oder auch nicht. Der Thyssenkrupp-Testturm ist ein 246 Meter hoher Aufzugstestturm für Express- und Hochgeschwindigkeitsaufzüge. Es ist der weltweit zweithöchste Testturm für Aufzugsanlagen und besitzt auf 232 Metern die höchste Aussichtsplattform für Besucher in Deutschland.
Da wir ja nicht da waren, musste ich mir auch keine Gedanken machen, aber ob ich da wirklich hochgefahren wäre? – Man weiß es nicht. Ich denke, wir finden das aber in den nächsten Jahren noch raus.
Bad Wildbad
Oh Schade, jetzt ist unser Nicht-Schwarzwald-Urlaub schon fast vorbei. Die letzte Station ist nicht Bad Wildbad. In Bad Wildbad gibt es wie der Name schon sagt, ein Bad. Nein, nicht ein Bad, nicht zwei Bäder, nicht drei Bäder, mehrere Thermal- und Heilbäder. Wie viele genau? – Ich weiß es nicht. Eine von denen ist jedenfalls das 1847 errichtete Palais Thermal, gleichzeitig eines der ältesten Thermalbäder Europas. Aber das haben wir natürlich auch nicht besucht, denn wir waren ja gar nicht da.
Dort hätten wir auch, wenn wir denn da gewesen wären, auch den nächsten Baumwipfelpfad in Angriff genommen. 1250 Meter lang mit einem 40 Meter hohen Aussichtsturm.
Fazit
War eine schöne Nicht-Reise, wäre aber als wirkliche Reise noch viel schöner gewesen. Zumindest gab es auf der Nichtrückfahrt keinen Stau. Aber das nächste Mal fahren wir lieber wieder in Echt los. Auf Dauer sind die Nichtreisen nix.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!