Sommer 2020 Nord-, Kanal, Ostsee, Eider Teil 2

Wir waren nicht eine, nicht zwei, yeah wir waren drei Wochen unterwegs. Von den ersten beiden Wochen haben wir euch schon im ersten Teil berichtet, hier folgt nun der zweite Teil über die dritte Woche.

Friedrichstadt

Für die letzte Woche verlassen wir wieder die Ostseeküste und es geht zumindest in Richtung Nordsee, genauergesagt nach Friedrichstadt, die Holländerstadt, obwohl hier mehr Dänen sind. Die Holländer haben auch die Grachten mitgebracht bzw. gebaut. 

Neben den Grachten ist Friedrichstadt auch Toleranzstadt für Religionsgemeinschaften bekannt. Obwohl nur knapp 2700 Einwohner, leben hier Remonstranten, Mennoniten, Katholiken, Deutsche Lutheraner und Dänische Lutheraner. Daneben war Friedrichsstadt zwischendurch auch noch von Juden, Unitarier, Quäker und religiöse Separatisten bevölkert.

Auch hier haben wir uns sicherheitshalber einen Campingplatz vorgebucht, das Eider-Treene-Camp. Die Lage direkt am Deich in Ortsnähe ist gut, allerdings ist das Preis-/Leistungsverhältnis nicht das allerbeste. Die Sanitäranlagen direkt auf dem Platz sind grauselig, es gibt aber eine noch deutlich bessere Anlage an der Rezeption. Der Eingangsbereich sieht leider ein bisschen verkommen aus, da das große Gebäude bis auf ein Rezeptionsraum und dem zweiten Sanitärbereich wohl schon länger leer steht. Direkt neben dem Campingplatz gibt es allerdings auch noch einen Wohnmobilstellplatz der optisch schon was her macht. Ist halt nur nicht so viel Platz wie auf der Campingwiese.

Eine von vielen Grachten.

Was ihr hier unbedingt machen müsst ist eine Grachtenfahrt bei der Schröder Linie. Eine Stunde durch die Grachten, über die Eider und Treene pro Erwachsenen 10 Euro und Kinder 5 Euro. Hunde dürfen umsonst mit. Unser Kapitän Kay Sörensen hat uns bestens unterhalten. Immer einen Spruch auf Lager und viele interessante Informationen gibt es noch obendrauf. Wusstet ihr z.B. das die Eider einen Tidenhub von 2,80 m hat? Das finde ich schon ziemlich extrem. Das kann man auch wunderbar vom Deich am Campinplatz aus beobachten.

Falls ihr Tretboot fahren wollt, empfehlen wir euch die Tretboote, die wie richtige Boote aussehen. Vorteil, durch das spitz zulaufende Bug wird das Wasser gut verdrängt und die Sitze können verstellt werden, so daß auch Kinder problemlos an die Pedale kommen. Müssen ja nicht immer die Erwachsenen die Kinder durch die Gegend schippern…

Ebenfalls empfehlenswert ist die Miniatureisenbahn die sich insbesondere bei schlechtem Wetter anbietet. Sehr liebevoll gestaltet und von überschaubarer Größe. Man kann hier locker mehrfach dran lang gehen und findet immer wieder neue Details. Besonders witzig finden wir den Hundesportverein. Der heißt “Der tut nichts e.V.”.

die Hauptgracht

Allerdings ist in Friedrichsstadt schon deutlich mehr los. Ist der einzige richtige Tourihotspot auf unserer Tour. Aber auch hier noch alles im Rahmen. Bei weitem nicht so voll wie so einige Badeorte an der Ostsee.

Falls ihr hier lecker essen gehen wollt, können wir euch den Griechen am Bahnhof sehr empfehlen. Eigentlich bin ich ja nicht so der grichisch-essen-Fan, aber das hier war wirklich hervorragend.

… über … Brücken musst du gehn…

Husum

Was macht man, wenn man in Friedrichstadt um 10 Uhr vom Campingplatz runter muss und in Süderstapel 15 km weiter erst um 15 Uhr einchecken kann? – Richtig, man macht einen Tagesausflug nach Husum, sind nur knapp 20 km.

Husum hat auch an Wohnmobiltagestouristen gedacht. Auf dem Parkplatz Porrenkoog, keine 5 Minuten von der Altstadt entfernt, kann man kostenlos parken. Und die Stadt lohnt sich wirklich. Der bekannteste Bewohner der Stadt war wohl Theodor Storm. Wenn ihr Geocacher seit, können wir euch den Wherigo “Auf Theodor Storms Spuren” sehr empfehlen. Geocacher wissen was ich meine, alle anderen lesen bitte meinen Blogpost “Was ist Geocaching”.

Watt den das?

Als wir hier ankommen befindet sich nicht allzuviel Wasser im Stadthafen. Genauer gesagt gar kein Wasser. Ok ein paar Pfützen sind noch zu sehen. Schiffe fahren hier aber keine raus, die muss man schon tragen. Nach unserem Stadtbummel sieht das dann schon ganz anders aus. Flut – Wasser – Schiffe können wieder fahren.

 

Ah, schon besser.

Süderstapel

Süderstapel ist genauso wie Norderstapel ein Ortsteil von Stapel. Kleines idylisches Dorf direkt an der Eider. Hier haben wir mit Abstand die meisten Friesenhäuser mit ihren typischen Reetdächern gesehen und sogar ein Storchennest mit Storch.

Unser Wohnmobil steht direkt an der Eider auf dem Ferienpark Süderstapel. Frühstücken mit Wasserblick – herrlich. So kann man den Urlaub langsam ausklingen lassen. Hier gibt es sogar einen kleinen Supermarkt, den hat Holnis nicht.

ein Friesenhaus

Hier in Süderstapel haben wir endlich mal wieder einen Nachtcache absolviert. Was Caching ist wisst ihr ja mittlerweile hoffentlich. Ein Nachtcache ist nochmal was ganz spezielles. Nachts im dunkeln mit Taschenlampe durch die Gegend irren und sich durch kleine Leuchtpunkte leiten lassen, das hat schon was.

Da man nicht viel sieht und die Umgebung meistens sehr ruhig ist, ist der Hörsinn sehr intensiv aktiv. Teilweise schon ein bisschen unheimliche Geräusche die man im Wald so hört.

Apropos hört… Vor einigen Jahren habe ich mit meinem Sohn, ich glaube in Bremen wars, einen Nachtcache gemacht, den haben wir bis heute nicht vergessen. Marschieren vollkommen ahnungslos durch den dunklen Wald, hören mal dies, mal das Geräusch und plötzlich, fast direkt neben uns – tutet in voller Lautstärke ein Zug. Boah was haben wir uns erschrocken. Ich weiß nicht wie weit der Zug entfernt war, Fahrgeräusche haben wir auch nicht gehört, aber das Tuten, das war gefühlt nur 10 Meter entfernt.

noch ein Friesenhaus

Fazit: Auch drei Wochen vergehen schnell.

Fazit, Fazit: Der Urlaub war coronakonform.

Fazit, Fazit, Fazit: Das Wetter war zwar sehr durchwachsen aber für uns kein Problem.

Fazit, Fazit, Fazit, Fazit: Trotzdem würden wir nächstes Jahr gerne wieder nach Polen fahren. Mal schauen ob Corona das zulässt.

Fazit, Fazit, Fazit, Fazit, Fazit: Anstatt fast jeden Tag in Polen, hier nur dreimal groß essen gewesen. Sonst wäre es doch ganz schön teuer geworden. Vorteil allerdings hier in Deutschland, deutlich mehr Caches wie in Polen.