Glasbachrennen Bad Liebenstein 2022

2017, 2018, 2019, 2022… Was haben diese Jahreszahlen gemeinsam? – Wir sind beim Glasbachrennen in Bad Liebenstein. Glasbachrennen? Was ist das denn? Das Glasbachrennen ist ein Bergrennen, das erstmals 1974 veranstaltet wurde. Mit mehreren Pausen findet dieses Jahr die 25. Auflage statt.  Als Bergrennstrecke wird ein Teil der Landstraße 1027 genutzt. Das ist nämlich eine Besonderheit des Bergrennens, es werden mit Rennfahrzeugen ganz normale, natürlich abgesperrte, Landstraßen befahren.

Wie der Name schon sagt, gehts beim Bergrennen bergauf und zwar als Einzelzeitfahren, d.h. nicht alle zusammen, sondern schön nacheinander. Vertreten sind alle möglichen Autoklassen, seriennahe Fahrzeuge, getunte Kleinfahrzeuge (Golf 1, Opel Kadett C…), Silouettenfahrzeuge, Formelfahrzeuge, insbesondere aus der Formel 3 und spezielle Bergrennfahrzeuge wie der Osella PA30. PS-mässig ist von knapp 150 PS bis 1500 PS alles vertreten. Genau diese Vielfallt macht ein Bergrennen aus. Zudem ist alles sehr Zuschauerfreundlich. In der Regel kann man sich entlang der Strecke frei bewegen und somit die Auffahrten von verschiedenen Standorten verfolgen. Zudem ist das Fahrerlager für alle Zuschauer jederzeit offen. Damit kommt man sehr nah an die Fahrzeuge und auch an die Fahrer ran. Und das Ganze zu sehr zivilen Preisen. Für ein Rennwochenende, Samstag Trainingsläufe und Sonntags Rennläufe, zahlt man zwischen 30,00 und 40,00 € pro Person.

Opel Kadett C Gerent von Michael Bodenmüller

Als Zuschauer trifft sich hier Jung und Alt, Männlein und Weiblein. Von 1 Jahr bis 80 Jahre ist alles vertreten. Wir sind allerdings nur mit den zwei männlichen Vertretern von weontur.de vor Ort. Die weibliche Fraktion interessiert sich eher weniger für Motorsport. Seit 2017 sind wir bei jeder Auflage dabei. In den Jahren 2018 und 2019 ist das Rennen leider coronabedingt ausgefallen.

Audi S2R Quattro von Werner Karl (AUT)

Normalerweise findet am Glasbach auch immer ein Lauf der Europa-Bergmeisterschaft statt. Dadurch sind natürlich eine Vielzahl von hochkarätigen und bekannten Fahrern mit sehr spektakulären Boliden vor Ort. Aufgrund von Unwägbarkeiten und finanziellen Risiken, keiner weiß im Vorfeld wie sich die Pandemie entwickelt,  findet der dieses Jahr aber nicht statt. Dadurch ist auch das Fahrerfeld mit knapp unter 100 Fahrzeugen eher klein. Aufwerten tut das Ganze aber ein Lauf der östereichischen Meisterschaft, die dem Glasbachrennen wieder einige interessante unbekannte Fahrzeuge beschert.

Osella FA 30 Judd RLM von Christian Merli (ITA)

Die Strecke ist mit 5,5 km und 35 Kurven die längste Bergrennstrecke Deutschlands und gehört europaweit zu den sichersten, da fast die gesamte Strecke doppelt beplankt ist. Start ist im Bad Liebensteiner Ortsteil  Steinbach auf 380 m Höhe, das Ziel kurz vor Rhula auf 630 m. Sie bietet Platz für ca. 25.000 Zuschauer. In der Regel werden 3. Rennläufe gefahren. Als Zuschauer kann man die Zuschauerpunkte wechseln. Man muss nicht immer alles zu Fuß gehen, da ein Shuttlebus zwischen den Rennläufen insgesamt 4 Stationen anfährt.

Opel Kadett von Hermann Blasl (AUT)

Wir reisen immer Freitag abends an. Allerdings nicht mit dem Wohnmobil. 2017 Jugendherberge Bad Salzungen, 2018 und 2019 Pension in Ruhla und 2022 Hotel Bambergerhof in Wutha-Farnroda. Ein eher einfaches preiswertes Hotel mit einem super Frühstück.

Samstags zu den Trainingsläufen parken wir unser Auto in Startnähe und schauen uns ausgiebig im Fahrerlager um. Die Trainingsläufe betrachten wir dann vom Start aus, bzw. den letzten Lauf auf etwa mittlerer Höhe. Sonntags wird dann in Zielnähe geparkt und der erste Rennlauf am Ziel angeschaut und den zweiten und dritten Lauf weiter entlang der Strecke.

Osella PA 2000 Evo von Christoph Lampert (AUT)

Den Streckenrekord für die reinrassigen Rennsportfahrzeuge hält aktuell der amtierende Europameister Christian Merli aus Italien mit seinem Osella FA 30 Judd RLM. Gefahren hat er ihn 2018 mit einer sagenhaften Zeit von 1.58.395. Das entspricht auf der sehr kurvenreichen Strecke eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 168 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 245 km/h. Den Streckenrekord für Tourenwagen hält seit 2017 Timo Bernhard mit seinem Porsche 991 GT3 mit einer Zeit von 2.26.426.

Christian Merli hat seinen eigenen Streckenrekord dieses Jahr mit 1:58.941 nur knapp verpasst.

Ford Escort RS 1800 von Werner Weiß

Nach dem Regen 2019 ist dieses Jahr perfektes Rennwetter mit knapp 25 Grad und Sonnenschein. Sieger wird Christian Merli auf seinem Osella FA 30 mit einer Gesamtzeit von 5.59.864 vor Alexander Hin aus Deutschland, Osella PA 30 6.32.340 und Christoph Lampert aus Österreich mit einem Osella PA 2000 Evo und einer Zeit von 6:35.608. Bester Tourenwagen wird Michael Bodenmüller auf einem wunderschönen Opel Kadett C Gerent mit einer Gesamtzeit von 7.34.704.

amtierender Europameister Christian Merli

Nächstes Jahr sind wir auf jeden Fall wieder mit dabei. Hoffentlich auch wieder mit einem Europameisterschaftslauf. Kleiner Tipp, wenn ihr auch vorbeischauen wollt, bringt Ohrenstöpsel mit. Einige Fahrzeuge sind ziemlich laut.

Audi S2R Quattro in Action

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