RingTaxi Nordschleife 2022
25 Stunden Nürburgring/Nordschleife ?
Aber von Anfang an, die Geschichte beginnt nämlich schon Weihnachten 2021, bzw. eigentlich schon viel eher. Ich habe immer mal wieder “rumgetönt”, Renntaxi auf einer Rennstrecke würde ich gerne mal mitfahren, habe mich aber auch nie näher damit beschäftigt. Das hat dann aber mein Sohn Leon übernommen und mich Weihnachten mit einem Gutschein für ein RingTaxi auf der legendären Nordschleife überrascht. Schön das er auch an sich selbst gedacht hat. In dem gewählten BMW können nämlich bis zu 3 Personen mitfahren.
Ich kann mich noch genau erinnern. Die Gefühle zu diesem Zeitpunkt waren doch ein bisschen zwiespältig. Einerseits natürlich, wow, wie geil, ich fahre nächstes Jahr über die Nordschleife und so im Hinterkopf, oh Shit, ich mit meinem empfindlichen Magen und Gleichgewichtssinn auf einer Rennstrecke? Vor knapp 35 Jahren bin ich das letzte Mal Karussell gefahren, Raupe rückwärts. Mir war so schlecht und schwindelig, seitdem habe ich kein Karussell mehr betreten. – Und jetzt steht die Nordschleife an. Praktisch auch Karussell, aber über 20 Km. Aber kneifen ist natürlich nicht.
Ursprünglicher Plan war eigentlich spätes Frühjahr oder Sommer, aber wie schon in den Vorposts geschrieben ist uns da ja einiges dazwischen gekommen. Im September habe ich dann endlich angerufen und einen Termin für den 3. Oktober um 10:30 Uhr bekommen.
Wie wir das mit der Anreise genau gestalten haben wir dann erst ganz kurzfristig am 1. Oktober entschieden. Der Nissan Leaf wäre natürlich die preiswerteste Option gewesen, aber mangels Reichweite und Chademo-Schnellladeanschluss haben wir das bei 300 km Anreise sofort verworfen. Zweitgünstigste Variante war unser Kia Ceed mit Autogas. Diese Variante haben wir dann auch gewählt und sind damit inkl. einer günstigen Übernachtungsmöglichkeit sogar noch preiswerter wie mit Wohnmobil unterwegs und das vor allem bei deutlich schnellerer An- und Abreise. Schließlich müssen wir Montag schon wieder zurück, da die Arbeit ruft.
Eingemietet haben wir uns in der Pension Larifari in Drees, einem kleinen beschaulichen Dorf 3,6 km vom Startpunkt der Touristen- und Taxifahrten entfernt. Die Übernachtungspreise sind hier in der Gegend doch leider recht hoch, glücklicherweise gibt es aber noch Ausnahmen wie unsere Pension mit einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis wo man sich nicht abgezockt fühlt.
Das Pensionszimmer befindet sich in einem etwas älteren Gebäudeteil. Das wichtigste an so einem Zimmer, das Bett, ist hervorragend. Man kann darin super entspannt schlafen. Des weiteren enthält das Zimmer einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen, Kleiderschrank, Waschbecken und einen großen Fernseher inkl. Netflix, den wir aber nicht benutzt haben. Die Dusche mit Toilette befindet sich in einem separaten Raum und ist auch für die anderen Pensionsgäste vorgesehen. Da ausser unserem nur ein weiteres Zimmer belegt ist, ist das mit dem Gemeinschaftsbad kein Problem. Bei vollem Haus könnten aber Wartezeiten entstehen. Eine Frühstücksmöglichkeit gibt es nicht, das ist für uns aber kein Problem. Nordschleife mit vollem Magen kommt wahrscheinlich nicht so gut. Es gibt aber eine PAD-Maschine und einen Wasserkocher und verschiedene Teesorten. Super, das reicht vollkommen aus. Es gibt lediglich zwei kleine Mankos. Die beiden Stühle finde ich recht unbequem, aber so lange hält man sich tagsüber im Zimmer eh nicht auf. Des weiteren sind die Wasserleitungen im Haus recht laut, was die Nachtruhe für geräuschempfindliche Menschen, wie ich, störend sein kann, aber dafür gibt es ja Ohrenstöpsel.
Eingemietet haben wir uns in der Pension Larifari in Drees, einem kleinen beschaulichen Dorf 3,6 km vom Startpunkt der Touristen- und Taxifahrten entfernt. Die Übernachtungspreise sind hier in der Gegend doch leider recht hoch, glücklicherweise gibt es aber noch Ausnahmen wie unsere Pension mit einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis wo man sich nicht abgezockt fühlt.
Das Pensionszimmer befindet sich in einem etwas älteren Gebäudeteil. Das wichtigste an so einem Zimmer, das Bett, ist hervorragend. Man kann darin super entspannt schlafen. Des weiteren enthält das Zimmer einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen, Kleiderschrank, Waschbecken und einen großen Fernseher inkl. Netflix, den wir aber nicht benutzt haben. Die Dusche mit Toilette befindet sich in einem separaten Raum und ist auch für die anderen Pensionsgäste vorgesehen. Da ausser unserem nur ein weiteres Zimmer belegt ist, ist das mit dem Gemeinschaftsbad kein Problem. Bei vollem Haus könnten aber Wartezeiten entstehen. Eine Frühstücksmöglichkeit gibt es nicht, das ist für uns aber kein Problem. Nordschleife mit vollem Magen kommt wahrscheinlich nicht so gut. Es gibt aber eine PAD-Maschine und einen Wasserkocher und verschiedene Teesorten. Super, das reicht vollkommen aus. Es gibt lediglich zwei kleine Mankos. Die beiden Stühle finde ich recht unbequem, aber so lange hält man sich tagsüber im Zimmer eh nicht auf. Des weiteren sind die Wasserleitungen im Haus recht laut, was die Nachtruhe für geräuschempfindliche Menschen, wie ich, störend sein kann, aber dafür gibt es ja Ohrenstöpsel.
RingTaxi
03. Oktober morgens gegen 8:00. Heute ist der große Tag. RingTaxi auf der Nordschleife, der längsten, schwierigsten und gefährlichsten Rennstrecke der Welt. Die Nervosität steigt bei mir stark an. In zweieinhalb Stunden geht die wilde Fahrt los. Leon ist aktuell noch die Ruhe selbst. Als Frühstück gibt’s eine Tasse Tee und einen Muffin. Das sollte vorerst reichen. Mit vollem Magen auf der Nordschleife kommt wahrscheinlich nicht so gut. Glück gehabt, Regen gibt es heute nicht, allerdings hängen die Bäume ganz schön im Nebel. Als wir dann gegen 9:30 an der Zufahrt Nordschleife ankommen ist die Strecke auch wegen Nebel gesperrt. Die Hoffnung, das sich bei unserer Taxifahrt nicht ganz so viele Touristenfahrer auf der Strecke befinden, hat sich damit wohl zerschlagen. Gegen 10 Uhr wird die Strecke dann freigegeben und die Anzahl der Fahrzeuge auf ebendieser steigt immer weiter an. Gestern Abend waren es zur Hochzeit 87 Fahrzeuge, heute um die 180.
Ich bin immer noch ziemlich nervös, daher suche ich noch mehrfach die Keramikabteilung auf. Um kurz vor 10 melden wir uns am Taxistand für die Fahrt an. Die ersten Fahrgäste sind gerade unterwegs und wir sind dann später als 5. dran. So schlendern wir noch ein bisschen über den Parkplatz und stehen dann kurz vor halb parat und warten auf unser “Taxi”. Interessanterweise bin ich mittlerweile die Ruhe selbst und Leon ganz schön nervös.
Und da biegt unser “Taxi” auch schon um die Ecke, ein Wolf im Schafspelz, genauer gesagt ein BMW M5 CS mit 635 PS und einer Beschleunigung von 0 auf 100 in 3 Sekunden. Dieses Auto ist die schnellste Limousine auf der Nordschleife und schafft diese 20,8 km auf freier Strecke, bei optimalen Wetterbedingungen in 7:29,57 Minuten, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 171,06 km/h entspricht. Gaaaanz so schnell werden wir heute natürlich nicht unterwegs sein, schließlich hat unser Taxifahrer Gäste an Bord.
Jetzt geht es ratzfatz, Fahrgäste raus und wir sofort rein. Wow, was ist das denn für ein Gestühl? Einzel-Carbon-Schalensitze, geil. Anschnallen und los geht’s. An der Schranke noch der Hinweis vom Fahrer, “Wenn euch schlecht wird oder sonst was ist, meldet euch frühzeitig. Das ist kein Problem” Auf der Strecke wird sofort das Gaspedal bis zum Anschlag durchgetreten. Am Ende der Geraden haben wir schon locker 211 km/h drauf, bevor die erste Kurve angebremst wird. Die ersten 5 Kilometer habe ich damit zu tun den Magen und Kopf zu sortieren. Es wirken hier doch ordentliche Kräfte von aussen. Ich hätte auch nicht damit gerechnet, das die Strecke so hügelig ist. Ist auf den Onboardvideos gar nicht zu erkennen. Der steilste Anstieg beträgt satte 18 % und das heftigste Gefälle 11 % und fast 300 m Höhenunterschied zwischen dem höchsten und tiefsten Punkt der Strecke. Da kommt der Magen bei diesen Geschwindigkeiten kaum hinterher. Zudem auch noch 73 Kurven durchfahren werden. Heißt ja nicht umsonst “Grüne Hölle”. Apropos “Grüne Hölle”. Wisst ihr von wem dieser Name kommt? Kleiner Tipp, “Green Hell”. Auflösung gibt es unten.
Leider müssen wir zwischendurch aufgrund zweier kleinerer Unfälle ca. 2 Minuten langsam fahren, bevor wieder Vollgas gegeben werden kann. Der Fahrer ist absolut topp, die Fahrzeugbeherrschung phänomenal. Die Runde ist viel zu schnell vorbei. Die Fahrt war MEGAGEIL!!!!!!!!! Wer auch nur einen Tropfen Benzin im Blut hat, muss sich so eine Nordschleifentaxifahrt auf die Bucketlist setzen. Ich habe jetzt den Eintrag “Taxifahrt auf der Nordschleife” gestrichen, die Liste aber ergänzt mit “2. Taxifahrt auf der Nordschleife” ;-)
Unser körperlicher Zustand nach der rasanten Fahrt ist deutlich besser wie erwartet, bzw. Befürchtet. Ach ja, noch ein kleiner Funfact am Rande. Die einzelnen Abschnitte sind ja alle namentlich gekennzeichnet und ein Streckenteil nennt sich Fuchsröhre. Während der Bauarbeiten zwischen 1925 und 1927 ist ein Fuchs für mehrere Tage in ein Rohr geflüchtet.
Nach diesem Adrenalinkick gehen wir es anschließend ruhiger an und machen uns auf den Fußweg zur Nürburg in der Hoffnung die Strecke von oben zu sehen. Eigentlich hätten wir es auch ahnen können. Die Nordschleife ist so hügelig und bewaldet, selbst von hier oben sieht man nur 3 – 4 kleine Streckenabschnitte. Der Aufgang, besonders in den Turm, loht sich aber trotzdem.
Das Motorsport-Erlebnismuseum steht natürlich auch noch auf der Agenda. Für 9,00 € Eintritt kann man hier die ganze Geschichte der Nordschliefe und des Nürburgrings erlesen und erleben (4D-Kino über das 24-Stunden-Rennen, Multimedia-Theater “Grüne Hölle). Viele Ausstellungsstücke: Helme, Anzüge, Pokale, Rennautos ergänzen das Erlebnis. Der Original Grello-Porsche von Mantay-Racing, der 2018 das 24-Stunden-Rennen gewonnen hat, steht ebenfalls hier und die Rennversion des Haribo-Mercedes. Mit der Straßenversion hat Uwe Alzen übrigens Bully Herbig über die Nordschleife pilotiert. Schaut euch das Video mal auf Youtube an, es lohnt sich.
Für 2,00 € darf man auf die “BMW M Power Tribüne” an der langen Startgeraden und der Boxenanlage. Da die Grand-Prix-Strecke zufälligerweise für Touristenfahrten geöffnet ist, erleben wir hier sogar noch Motorsport live. Hier sind auch sehr viele Motorräder unterwegs. Wahnsinn wie das hallt, wenn die Fahrzeuge hier mit Vollspeed an uns vorbeibrettern.
Ein weiterer Funfact, durch die Tribünenanlage und den anderen Gebäuden führt eine Achterbahn. Ja, ihr habt richtig gelesen, eine Achterbahn, der Ringracer. Beschleunigung per Druckluft in 2,5 Sekunden von 0 auf 217 war ursprünglich geplant, aufgrund erheblicher technischer Probleme wurde diese aber auf 160 runtergeschraubt und die Eröffnung hat sich immer weiter nach hinten verzögert. Als es dann endlich soweit war, ist nach 4 Tagen Betrieb Oktober/November 2013 schon wieder Schluß und damit über 10 Millionen Euro in den Sand gesetzt.
Ach ja, hier noch die Auflösung. Der Ausspruch “Grüne Hölle”, bzw. “Green Hell” kommt von Jackie Stewart, dreimaliger britischer Formel 1 Weltmeister. Wusste ich allerdings vorher auch nicht.
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