Glasbachrennen 2024 Bad Liebenstein

Was haben wir uns auf dieses geile Männerwochenende gefreut. Letztes Jahr ist das Bergrennen in Thüringen ja leider ausgefallen, aber dieses Jahr findet das Glasbachrennen statt und sogar als Europameisterschaftslauf, somit bekommen wir hier ein sehr exquisites Fahrerfeld zu sehen, aber dazu später mehr. Nach 2017, 2018, 2019, 2022 sind wir übrigens zum 5. Mal hier.

Ronnie Bratschi

Was ein Bergrennen ist, habe ich beim ersten Blogeintrag zu diesem Thema schon erklärt. Über diesen Link kommt ihr direkt dorthin.

Samstag beim Training halten wir uns wie immer unten im Startbereich, Fahrerlager und Schikane auf, Sonntag dann oben Zielbereich und weiter an der Strecke. Klugerweise haben wir daher eine Pension in Friedrichsroda gebucht. Die ist so gelegen, das wir Samstag und auch Sonntag jeweils knapp 20 km Anreise haben. Untergekommen sind wir im Landhaus Machold, einfaches aber sehr großes Zimmer mit sehr guten Betten. Leider dichten die Verdunkelungsrollos nicht so gut ab, daher ist es frühmorgens schon ziemlich hell. Insgesamt ist das Preis-/Leistungsverhältnis aber gut.

Zwei Tage Bergrennsport vom Feinsten für jeweils 20€ pro Tag stehen uns bevor. Bei den Tourenwagen haben wir so topp Fahrer und Fahrzeuge dabei wie Ronnie Bratschi mit seinen 780 PS starken Mitsubishi Lancer oder, und den sehen wir zum erstenmal überhaupt, einen der östereichischen Topstars, Karl Schagerl mit dem 850 PS starken Ralleygolf. Ebenfalls mit dabei Nicolas Werver im Porsche, Igor Stefanovski im Ferrari 488, Hermann Blasl im Opel Kadett C Coupe, Jörg Weidiger im BMW Z4 und viele mehr. Bei den offenen Sportwagen wir Toppfahrer wie Christian Merli im Osella FA30, Geoffrey Schatz im Nova Proto NP01, Petr Trnka im Norma M20, Christoph Lampert ebenfalls Nova Proto und viele viele mehr. Wer sich wie wir, ein bischen im Bergrennsport auskennt, schnalzt hier schon ziemlich mit der Zunge.

Michel Fernandez

15.06.2024 – Training

Den Samstag wollen wir im Startbereich beginnen. Meine Fahrplanung wird aber leider durch eine Baustelle direkt hinter unserer Pension torpediert. Nur knapp 50 Meter lang aber halt Straße komplett gesperrt. Die Alternativroute klappt auch nicht, da unser Navi im Auto die dortige Baustelle nicht kennt und wir wieder vor einer Straßensperre stehen. Retten tut uns dann Google und wir kommen dann irgendwann auch in Bad Liebenstein an.

Gerade auf dem Gelände überrascht uns ein heftiges Regenschauer, aber das war gemäß dem Wetterbericht auch zu erwarten. Nachdem sich das Wetter dann beruhigt hat stellen wir uns in der Nähe des Starts an die Strecke. Diesen Spot haben wir die letzten Jahre schon häufiger aufgesucht. Die Fahrzeuge brettern hier knapp eineinalb Meter entfernt von uns vorbei, Gänsehautmomente.

Die nächste Pflichtaktion ist dann natürlich ein Gang durch das Fahrerlager mitten im Steinbacher Ortskern. Ach übrigens, liebe Steinbacher, die beiden alten Klappstühle, die mit einem pinken Fahrradschloss am Baum befestigt sind, gehören uns;-) – Aber warum haben wir die hier hinterlassen? Das war so: Da es ganz schön anstrengend ist, den ganzen Tag zu stehen, nehme ich immer unsere uralten Klappstühle mit. Im Fahrerlager sind die aber hinderlich, schließlich will ich ja auch noch in Ruhe Fotos machen. Das schlaue Kerlchen nimmt daher ein Fahrradschloß mit und so ketten wir die Stühle an einen Baum und genießen das Fahrerlager. Beim Weg zurück zur Strecke dämmert es mir langsam, das diese Aktion wohl nicht ganz so geschickt war. Den Schlüssel hatte ich vorab extra an meine Schlüsselbund gemacht, allerdings bei Abfahrt zu Hause diesen Schlüssel dort gelassen, weil brauchen wir ja nicht, Autoschlüssel reicht. So stehen wir jetzt ratlos vor unseren Stühlen… ade Sitzgelegenheit.

Guy Demuth

Nun testen wir mal einen neuen Standort, wieder vorne kurz hinterm Start, aber jetzt auf der gegenüber liegenden Seite. Auch eine coole Sicht von hier.

Da sich während des zweiten Trainingslaufs abzeichnet, das es noch einen weiteren dritten Lauf geben wird und die Kommentatoren Überstunden machen müssen, gehts für uns nach dem zweiten Durchgang mit dem Shuttlebus hoch etwa zur Hälfte der Strecke zum Schützenhaus. Hier ist ebenfalls ein cooler Spot, da sich auf dieser langen Gerade eine Schikane aus Reifenstapeln befindet um die Fahrzeuge ein bisschen auszubremsen. Zudem stehen hier immer zwei LKW-Auflieger mit Bierzeltbänken zum sitzen. Zahlt sich halt aus wenn man schon häufiger hier war und daher schon einige gute Zuschauerstellen kennt.

Nach dem dritten Trainingslauf geht es dann mit dem Shuttlebus zurück und gegen 21:00 Uhr sind wir dann auch wieder am Auto angekommen. Unser Plan heute noch Verpflegung für den morgigen Renntag einzukaufen hat sich damit erledigt, alle Läden schließen hier spätestens um 20:00 Uhr.

War ein geiler erster Tag mit viel Rennaction und Gänsehautmomenten. Morgen gehts dann mit den Rennläufen weiter.

Karl Schagerl

16.06.2024 – 2 Rennläufe

Das Wetter ist heute richtig schön. Sonnig und knapp 20 Grad. Wie jedes Mal räumen wir heute das Feld von oben auf. Unser Start ist das Ziel am Glasbachstein kurz vor Ruhla. Die ersten Fahrzeuge sind auch schon da, als wir ankommen. Wir suchen uns einen Spot an dem wir das letzte Kurvengeschlängel und den Zieleinlauf sehen können. Für den zweiten Rennlauf folgen wir der Strecke in Richtung Bad Liebenstein und probieren noch verschiedene Spots aus. Aufgrund einiger Unterbrechungen aufgrund von Unfällen und technischen Defekten bleibt uns genügend Zeit zum Wandern.

Bei manchem Fahrer hat die Technikhexe schon am Vortag zugeschlagen. So ist Ronnie Bratschi im Mitsubishi Lancer zwar die Trainingsläufe gefahren, tritt heute aber leider nicht mehr an. Pech haben ebenso Jörg Weidinger im BMW M4, der nach dem ersten Rennlauf auf dem zweiten Platz der Tourenwagen lag, mit einer gebrochenen Radaufhängung und leider auch Karl Schagerl in seinem brachialen 840 PS Golf, der nach dem ersten Durchgang in Führung lag mit einem unerwartetet Feuerchen im Motorraum mitten im zweiten Durchgang. So liegt am Tagesende etwas überraschend der Ferrari 488 vorne. Aber das ist Motorsport. Die stärksten Fahrzeuge und Fahrer nutzen nix wenn die hochgezüchtete Technik nicht mitspielt.

Bei den Sportprototypen hat es gestern im Training leider Kevin Petit übel erwischt mit Unfall und Krankenhausaufenthalt. Näheres über den Unfall wissen wir nicht, aber dem Fahrer geht es gut und das ist das wichtigste. Nur das Rennen fällt für ihn heute natürlich aus. Aber auch so haben wir hier noch einige Hochkaräter am Start. Ich sage nur Alexander Hin, Christian Merli, Christoph Lampert, Patrick Zajelsnik, Corentin Stark, Geoffrey Schatz und und und. Schon nach dem ersten Lauf zeigt sich, das Geoffrey Schatz heute wohl nicht zu schlagen ist, um die Plätze dahinter gibt es aber spannende Duelle. Letztendlich setzt sich der Franzose Geoffrey Schatz klar durch gegen den Spanier Joseba Iraola Lanzagorta und dem Tschechen Petr Trnka. Auf Platz 4 folgt der Italiener Christian Merli, auf 5 der Belgier Corentin Stark, auf 6 der Deutsch-Slowene Patrik Zajelsnik, auf 7 der Österreicher Christoph Lampert, auf 8 der Luxemburger Guy Demuth und auf 9 der Deutsche Alexander Hin. Unglaublich, 9 verschiedene Nationen auf den ersten 9 Plätzen.

Geoffrey Schatz

Fazit

Was war das für ein geiles Wochenende. 5 Läufe insgesamt, in jedem Lauf fast 150 Fahrzeuge. Letztendlich doch noch gutes Rennwetter. Für nächstes Jahr ist das Glasbachrennen wieder fest eingeplant.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert