Bergrennen Osnabrück 2024
Mit Männerwochenende wird es diesmal leider nichts. Leons Reha geht vor. Daher geht es wie auch letztes Jahr alleine in Richtung Osnabrück. Auch hier ein sehr exquisites Fahrerfeld. Man kann es jetzt nicht genau sagen, aber knapp 50% Fahrer die auch schon beim Glasbachrennen gefahren sind und 50% die ich dieses Jahr noch nicht gesehen habe.
Was ein Bergrennen ist, habe ich beim ersten Blogeintrag zu diesem Thema schon erklärt. Über diesen Link kommt ihr direkt dorthin.
Das Osnabrücker Bergrennen ist nicht nur das nördlichste Bergrennen Deutschlands, sondern mit knapp 67 km auch noch sehr nah bei. Somit sind keine Übernachtungen nötig. Samstag wieder Fahrerlager, Startbereich und Strecke, Sonntag diesmal das gleiche Programm aber mit etwas anderen Standorten.
Zwei Tage Bergrennsport vom Feinsten für insgesamt knapp 43€ stehen mir bevor. Bei den Tourenwagen haben wir so topp Fahrer und Fahrzeuge dabei wie Ronnie Bratschi mit seinen 780 PS starken Mitsubishi Lancer oder Nicolas Werver im Porsche die Beide auch schon am Glasbach gefahren sind. Dazu noch Dan Michl in der Lotus Elise, Martin Jerman im Lamborghini Huracan GT3, Zdenek Kminek im Laborghini Gallardo GT3 und viele mehr. Bei den offenen Sportwagen Toppfahrer wie Christian Merli im Osella FA30, Geoffrey Schatz im Nova Proto NP01, Christoph Lampert ebenfalls Nova Proto, Alexander Hin im Osella FA30, Robin Faustini im Nova Proto, Sebastian Petit Osella PA30, Patrick Zajelsnik im Nova Proto und viele viele mehr. Genau wie am Glasbach auch hier zum Zunge schnalzen.
03.04.2024 – Training
Die ganze Nacht und auch heute morgen während der Hinfahrt noch Regen. Erst kurz vom Ziel kommt kein Wasser mehr von oben. Hoffentlich klappt das mit dem Parken auf dem Acker. Bei der Auffahrt merke ich schon wie der Wagen ins Rutschen kommt und ich nur mit Not und Mühe vorwärts komme. Gut das ich so früh hier bin, vorne in der ersten Reihe ist noch was frei, also dort vorwärts rein. Im Notfall kann ich dann hoffentlich gerade über die Feldkante zur Straße vorstossen ohne nochmal über das ganze Feld fahren zu müssen.
Während die erste Startgruppe die knapp über 2 km lange Strecke in Angriff nimmt, schlendere ich durch einen Teil des Fahrerlagers, das sich hier weit verteilt. Eine kleine Gruppe auf einem großen Hof, zwei große Wiesen mit Fahrzeugen und die Straße hoch nach Borgloh. Bevor die zweite Gruppe startet bin ich dann unten im Startbereich und schaue zu wie die Fahrzeuge zum Start vorziehen. Das geht aber nicht ohne Ohrenstöpsel.
Vor dem zweiten Durchgang gehe ich dann ein Stück die Strecke hoch und teste den neuen Faltstuhl, den ich ja zwangsweise kaufen musste. Wer den Bericht über das diesjährige Glasbachrennen gelesen hat, weiß wovon ich spreche. Diese Faltstühle haben den großen Vorteil, das man sich die Tasche über die Schulter hängen kann und damit sind sie deutlich leichter zu transportieren. Recht bequem sind sie ebenfalls.
Während der dritte Traininglauf beginnt, ziehen am Himmel langsam dunkle Wolken auf und es fängt an zu grummeln. Ich habe zwar mein Regencape dabei, aber bei Gewitter möchte ich nicht unbedingt hier oben an der Strecke sitzen, also mache ich mich, wie so viele andere auch, langsam auf den Weg ein Stück runter. An der langen Gerade muss ich dann das Regencape anziehen und bleibe hier erstmal stehen. Später kommt es dann so heftig runter, das ich mich mit einigen anderen Zuschauern unter ein Abdach stelle.
Es soll zwar sogar noch ein vierter Trainingslauf starten, aber da ich richtigerweise davon ausgehe, das viele Toppfahrer den aus Sicherheitsgründen auslassen, gehe ich lieber zurück zum Auto. Dieses heftige Regenschauer hat der Parkwiese garantiert nicht gut bekommen. Vor Ort bestätigt sich die Befürchtung dann auch. Hier sind fast mehr Zuschauer wie noch an der Strecke und schauen zu wie die verschiedensten Fahrzeuge versuchen hier vom Feld zu kommen. Ohne Allrad biste hier heute verloren und selbst die rutschen und schlittern ganz schön hin und her. Mit Vorder- oder Heckantrieb keine Chance, da muss man dann auch den Trecker warten. Gut das ich vorausschauend geparkt habe. Mit Schwung nach vorne direkt auf die kleine Straße komme ich tatsächlich mit meinem Vorderradantrieb von der Wiese runter. Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert.
04.08.2024 – 4 Rennläufe
Wie schon am Glasbach hat der Wettergott heute ein Einsehen. Das Wetter ist topp, knapp über 20 Grad und bewölkt. Um Streckenrekord zu fahren ein paar Grad zu kühl, zum zuschauen aber genau richtig. Da ich schon davon ausgegangen bin, das die Wiesen heute nicht befahrbar sind, habe ich in weiser Voraussicht in einer Seitenstraße direkt in Borgloh geparkt. Jetzt ist der Fußweg zwar etwas länger, aber ich bleibe wenigstens nicht stecken.
Einige Helfer mussten vergangene Nacht noch eine Nachtschicht einlegen. Insgesamt 160 Kubikmeter Hackschnitzel wurden verteilt, 80 Kubik in den Fahrerlagerwiesen und 80 Kubik auf den Fußwegen entlang der Strecke. Super. Vielen Dank dafür.
Beim ersten Rennlauf befinde ich micht etwa im mittleren Teil der Strecke. Die zwei weiteren Rennläufe sehe ich mir ziemlich weit oben an der lang gezogenen Kurve, die anschließend in den Wald führt, an. Die letzten Jahre war hier immer Maisfeld und man konnte hier nicht hinkommen. Dieses Jahr schöne grüne Wiese und ein super Zuschauerspot. Vorm letzten Lauf gehts dann wieder zurück in den mittleren Teil, dann muss ich nachher nicht so weit laufen. Der Weg zum Auto ist eh weit genug. Dieser Spot erweist sich auch als Volltreffer. Das Kurvenstück, das ich hier mit einsehen kann hat es ganz schön in sich. Bei einigen Fahrzeuge wackelt ganz schön der Arsch. Geoffrey Schatz bricht an dieser Stelle das Heck komplett aus. Hat wahrscheinlich ein bisschen zuviel riskiert im spannenden Kampf um Platz 1. Direkt vor meiner Nase schrottet er seinen Sportwagen spektakulär. Sah schon heftig aus, dem Fahrer ist aber nix passiert. Aber die Mechaniker hatten in den zwei Wochen danach bis zum Rennen St. Ursanne in der Schweiz alle Hände voll zu tun um den Boliden wieder auf die Straße zu bringen.
Es entwickelt sich ein spannendes Battle um den 1. Platz. Letztendlich geht der Sieg hochverdient an Deutsch-Slowenen Patrik Zajelsnik, der sich vor Franzosen Geoffrey Schatz behaupten kann. Da nur die zwei schnellsten Rennläufe gewertet werden, war der Unfall für die Gesamtwertung nicht relevant. Auf Platz 3 folgt der Deutsche Alexander Hin vor Robin Faustini aus der Schweiz und der Italiener Christian Merli auf Platz 5. 6-ter wird der wieder sehr starke Christoph Lampert aus Österreich, der aus seinem 2l-Auto, das PS-technisch den 3l-Boliden unterlegen ist, mal wieder das maximalste raus und kann sich so mit einem herausragenden 6 Gesamtplatz schmücken. Bei den Tourenwagen siegt ganz überlegen der Schweizer Ronnie Bratschi, der mit tschechischer Lizenz fährt mit seinem brachialen Mitsubishi Evo 7 RS vor Dan Michl aus Tschechien in der Lotus Elise und Nicolas Werver im Porsche aus Frankreich.
Fazit
Auch das war wieder ein megageiles Wochenende. Noch schöner wäre es nur gewesen, wenn auch Leon hätte dabeisein können. Hoffentlich dann wieder im nächsten Jahr.
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