Bayern München Basketball
Mittlerweile unglaublich, aber es war wirklich mal so… Irgendwann früher, ist aber bestimmt schon mindestens mein halbes Leben her, war ich mal Fußballfan und Bayern München mein Lieblingsverein. Seitdem interessiert mich Fußball nicht mehr die Bohne. Bin aber schon immer dem Basketball zugeneigt und habe auch seit fast 20 Jahren eine Dauerkarte für die Paderborn Baskets. Maya habe ich vor einigen Jahren ebenso infiziert. Die BBL haben wir lange gar nicht so direkt verfolgt, aber so nach und nach hat sich wieder ein Faninteresse an Bayern München, diesmal aber die Basketballer, entwickelt. Spätestens seit dieser Saison, auch weil jetzt unser ehemaliger Nationalcoach Gordon Herbert dort Trainer ist und unser beider Lieblingsbasketballspieler Andy Obst ebenso dort spielt, verfolgen wir den Verein doch recht intensiv und es entwickelte sich das Bedürfnis mal ein Bayernspiel live zu sehen. Auswärts kann man das ziemlich vergessen, da man kaum ein Chance hat an entsprechende Karten zu kommen, also bleibt wohl nur ein Heimspiel in München.
Im Laufe der Saison habe ich immer mal wieder den Spielplan studiert und nach einer Möglichkeit gesucht. EuroLeage wäre im riesigen SAP-Garden wäre natürlich cool, aber leider nicht umsetzbar, da diese Spiele immer innnerhalb der Woche stattfinden. Das kollidiert leider immer mit Schule. Einzige Möglichkeit ist daher ein BBL-Spiel, da diese meistens am Wochenende stattfinden.
Somit bekommt Maya das absolut beste Geburtstags- und Weihnachtsgeschenk, Heimspiel Bayern München gegen Oldenburg in der BMW-Arena am Sonntag 22.12.2024.
21.12.2024 – Anreise
Die Standardmöglichkeit von Paderborn nach Mümchen zu kommen, ist mit der Regionalbahn nach Kassel-Wilhelmshöhe und von dort mit dem ICE weiter. Allerdings gibt es vormittags einen ICE, der sogar in Paderborn hält und dann direkt nach München fährt. Da ist schnell klar, was wir machen. 10:49 Uhr geht es los und so sind wir gegen 10:00 Uhr am Bahnhof. Ist zwar blöd immer so lange zu warten, aber man weiß ja nie bei der Anfahrt…, daher lieber frühzeitig los. So setzt sich der ICE mit uns pünktlich um 10:49 Uhr in Bewegung. 4:20 Stunden Zugfahrt stehen uns nun bevor. Bis Nürnberg erreichen wir zwischendurch mal eine Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h. Richtig rasant wird es dann aber auf dem Streckenabschnitt Nürnberg – München. Hier erreichen wir einmal kurz eine Geschwindigkeit von 303 km/h. Wahnsinn. Obwohl der ICE sogar noch schneller könnte. Im französischen Netz fährt er bis zu 330 km/h und theoretisch erreicht er sogar knapp 368 km/h. Diese Geschwindigkeit benötigt er für die Zulassung, da die max. mögliche Geschwindigkeit mind. 10% über der maximalen Reisegeschwindigkeit liegen muss.
In München angekommen geht es gleich mit der U2 weiter in Richtung unserem Hotel H2, das sich in München-Riem befindet. Kurz ausruhen und dann direkt in die Stadt. Vom Sendlinger Tor aus begeben wir uns auf den Weg in die Altstadt an vielen Weihnachtsbuden entlang. Die Idee haben wir leider nicht alleine, Alter ist das voll hier. Zurück zum Hotel noch ein bisschen Darts-WM schauen und dann wird relativ schnell an der Matratze gehorcht. So eine Zugfahrt ist durchaus anstrengend.
22.12.2024 – Mögen die Spiele – äh, das Spiel beginnen
Es gibt so Tage, die man wohl nie vergisst und hey, heute ist so einer, aber der Reihe nach. Als erstes geht es natürlich zum Frühstücksbuffet. Hier ist auch schon ganz gut was los. Das Buffet wirklich sehr empfehlenswert, nur die Kaffeegetränke treffen nicht so ganz meinen Geschmack. aber essenstechnisch sehr große Auswahl und sehr lecker.
Anschließend füllen wir im Foyer erstmal unsere Getränkeflaschen auf. Hier steht ein Wasserspender mit frischem Zitronenwasser. Cool, danke dafür. Dann nochmals kurz zurück aufs Zimmer. Der Raum ist rccht klein und so ist leider kein Platz für zwei vernünftige Stühle oder Sessel, das ist etwas schade. Der Wasserkocher ist wohl auf Urlaub – auch kein Platz für ihn. Doch gut, was zählt, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis, und das ist hier wirklich top! Wir sind ja schließlich nicht hier um auf der Bude zu hocken.
Apropos hocken, das Spiel ist ja erst am späten Nachmittag, so machen wir uns erstmal auf in die Stadt und verbringen das wechselhafte Wetter mit Cachen und Sightseeing. Wer Humor mag, sollte den Labcache am Europäischen Patentamt nicht ignorieren. Was es so für verrückte Patente gibt… Jetzt aber schnell zurück zum Hotel
Der wahre Höhepunkt des Tages ist natürlich die Basketball-Halle und das Spiel der Bayern gegen Oldenburg. Mit U-Bahn und Bus kommen wir recht nah an die Sportarena. Anschließend wie Lemminge der Menschenmasse folgen und nach einer Leibesvisitation stehen wir dann in der riesigen Halle wo sich 6700 Zuschauer versammelen – ein ausverkauftes Haus! Wurst? Teuer wie immer. Aber die Plätze? Geil! Direkt hinter den Spielern, fast so nah dran, dass wir das Gefühl haben, ein Teil des Teams zu sein – man sieht die Schweißtropfen auf den Gesichtern der Spieler. So nah kommen wir nichtmal den Baskets in Paderborn.
Und dann der wahre Gag: der LED-Hallenboden. Kein Scherz, das Spielfeld als riesiger Bildschirm. In der Halbzeitpause wurde sogar ein Filmtrailer auf dem Spielfeld abgespielt. Beeindruckend, aber noch beieindruckender natürlich das Spiel. Trotz der anstrengenden Woche mit 4 Pflichtspielen konnte unser Team einen Sieg nach Hause fahren, trotz einiger Fehlwürfe, aber wir haben auch kräftig mitgeholfen und die Spieler immer wieder nach vorne gepuscht. Wie wichtig der 6. Mann ist, wissen wir ja aus Paderborn.
Nach dem Spiel können wir noch mit einigen Spielern abklatschen, was für ein Moment!
Noch total geflasht geht es zurück ins Hotel und sofort weiter in die Bar. Wenn man im Hotel auf die tägliche Zimmerreinigung verzichtet, gibt es als Dankeschön jeweils einen 5 Euro Gutschein, den wir heute zum runterkommen einlösen. Danke dafür.
23.12.2024 – noch ein Tag in München
Nach einem ausgiebigen Frühstück geht’s weiter – direkt zum Sendlinger Tor. Aber halt, was war da nochmal? Das Tor ist historisch, ja. Aber für uns, moderne Abenteurer, bedeutet das erstmal: „Da gibt’s jetzt Second-Hand-Läden!“ So viele, dass man sich fragt, ob man in einem gigantischen Kleider-Tetris steckt. Und Maya hat Glück und entdeckt dort einen schönen preiswerten Pulli.
Zwischendurch ein kleiner Labcache und dann Mittags – der Magen schreit nach Aufmerksamkeit. Also ab zum Stachus in die Passage. Praktischerweise gehts hier im wahrsten Sinne des Wortes rund und nach der zweiten Runde ist der Mittagssnack fix.
„Englischer Garten“ klingt vielleicht nach einem Ort der Entspannung, doch bei eisigem Wind fühlt es sich eher wie ein Duell zwischen Mensch und Natur an. Glücklicherweise kommen wir an einem Café vorbei und setzen uns für ein Heißgetränk in die Gondel. – Gondel? – Ja, hier stehen alte ausrangierte Gondeln aus Valdisere. Coole Idee. Und weiter gehts zum Cache mit den meisten Favoritenpunkten in München, St. Sylvester in Schwabing. Absolute Empfehlung, geniales Versteck.
Auf der Rückfahrt noch kurz in die Riem-Arkaden, das große Einkaufszentrum in Hotelnähe. aber das Ganze ist dann eher eine Episode aus „Läden, die wir nicht brauchen“. Shoppen ist nix für uns.
Das Hotel liegt übrigens auf dem alten Flughafengelände München-Riem. Der Flughafen war von 1939 bis 1992 der internationale Flughafen von München. Leider wurden fast alle Gebäude abgerissen, nur Tower und die ehemalige Abfertigungshalle stehen noch.
24.12.2024 – Von München zurück in die Realität
Wer kennt es nicht? Der Wecker klingelt zu einer unchristlichen Stunde, man hat kaum geschlafen und der erste Gedanke ist: „Warum zur Hölle habe ich keine Spätverbindung gebucht?“ Wobei, so früh fährt die Bahn überhaupt nicht, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste und wir sind eigentlich zu früh unterwegs vom Hotel zum Hauptbahnhof.
Die ganze Rückfahrt ist dann geprägt von dieser Mischung aus „Wir wollen noch bleiben“ und „Oh, wie freuen wir uns auf zu Hause“. Kein Wunder, dass der Münchner Hauptbahnhof ein wahres Sammelbecken für emotionsgeladene Heimfahrer ist.
München – du hast uns begeistert! Die Heimreise mag zwar mit einem kleinen Seufzer verbunden sein, aber sie ist auch eine Gelegenheit, sich an all das zu erinnern, was man erlebt hat. Und wer weiß? Vielleicht geht es beim nächsten Mal zum EuroLeague-Spiel nach München.
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