Grasbahnrennen Bielefeld 2025

Es ist mal wieder an der Zeit Staub zu schlucken und sich mit Dreck bewerfen zu lassen. Grasbahnrennen in Bielefeld. Diesmal leider kein EM- oder WM-Lauf, aber 75-jähriges Vereinsjubiläum des Ausrichters DMSC Bielefeld und das Fahrerfeld kann sich wirklich sehen lassen. Wie vor zwei Jahren hält sich die weibliche Fraktion fern, somit eine Vater/Sohn-Tour.

Das Wetter ist gut, trocken und windig. Da es aber in den letzten Wochen nur sehr wenig Regen gegeben hat, sind die Bahnverhältnisse sehr schwierig für Fahrer und den rund 4000 Zuschauern. Es staubt wie Sau. Fahrer im Blindflug und als Zuschauer sieht man auch nix mehr. Aber die Verantwortlichen haben das gut im Griff. Die Anzahl der Bahndienste wird erhöht und dadurch die Staubentwicklung deutlich gemindert. Die Veranstaltung zieht sich natürlich in die Länge, aber so ist das einfach zu gefährlich und nix ist widhtiger wie die Gesundheit der Fahrer. Nach einem Drittel wird auch entschieden anstatt 4 Runden nur jeweils 3 Runden pro Rennlauf zu fahren. Auch diese Entscheidung ist zu begrüßen und tut der Spannung keinen Abbruch.

umkämpfter Start

A-Solisten

Tolles Fahrerfeld bei den A-Solisten, also den „Elite“-Fahrern. Neben Altmeiser Catman Stephan Katt sind u.a. auch Paul Cooper, Tom Lamek, Tero Arnio, Mika Meijer, Lukas Fienhage, Jörg Tebbe, Dave Meijerink, Jacob Bukhave, wieder genesen und nach eigentlichem Rücktritt wieder dabei Romano Hummel und natürlich Chris Harris, der englische Toppfahrer der regelmässig hier zu Gast ist. Reist heute auch erst ein bisschen später an. Christi Himmelfahrt noch in Herxheim am Start, dann mit Wohnmobil nach England und Rennen am Freitag/Samstag und Samstag Nacht wieder zurück nach Deutschland um heute rechtzeitig in Bielefeld am Start zu sein.

Die drei schnellsten Fahrer des Trainings fahren noch den Bahnrekord aus, der seit 1997 von Kelvin Tatum mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit auf einer fliegenden Runde mit 120,17 km/h hält. Wenn ich mich nicht ganz täusche, habe ich die Rekordrunde damals sogar live vor Ort gesehen. Alle drei Fahrer sind nah dran, können den Rekord aber nicht knacken. Dritter wird Dave Meijerink mit 117,6 km/h, zweiter Romano Hummel mit 117,8 km/h und Erster Chris Harris mit 118,7 km/h.

Im 6. Lauf verhakten sich leider der Finne Tero Arnio und Tom Lamek direkt nach dem Start und kamen beide zum Sturz. Tom Lamek musste zur Untersuchung ins Krankenhaus, Tero Arnio konnte auch nicht mehr antreten. Gute Besserung an beide Fahrer. Glücklicherweise blieb es aber bei diesem einen Unfall.

Nach jeweils vier Vorläufen hatten sich der Engländer Chris Harris, der Niederländer Dave Meijerink, der Däne Jacob Bukhave und der Niederländer Romano Hummel direkt für das Finale qualifiziert. Chris Harris bisher der beste Fahrer mit 3 Laufsiegen und einem zweiten Platz. Im Last-Chance-Heat kämpften 6 weitere Fahrer um die letzten zwei Startplätze im Finallauf. So konnten sich die Engländer Paul Cooper und Charley Powell ebenso qualifizieren. Leer aus gingen der Niederländer Mika Meijer und die drei Deutschen Lukas Fienhage, Stephan Katt und Daniel Spiller.

Der weiterhin souveräne Chris Harris ließ sich auch das Finale nicht nehmen und wurde hochverdienter Gesamtsieger vor Dave Meijerink, der Romano Hummel in der vorletzten Runde noch auf den dritten Platz verdrängen konnte.

Wer sieht noch was?

Gespanne

Was wir heute bei den Gespannen sehen konnten, das war allererste Sahne und sieht man so auch nur ganz selten. Eine absolut überragende Leistung des englischen Duos Mitch Godden und Paul Smith ließ uns Zuschauer ausflippen. Die Beiden gewannen alle 4 Läufe und wurden damit natürlich unangefochten Gesamtsieger, aber dieser Sieg war extrem hart erkämpft. Gleich bei zwei Starts spielte die Kupplung nicht mit und das Feld fährt los und die Beiden bleiben einfach stehen. Da die Seitenwagen, entgegen der Solisten, über zwei Gänge verfügen, hilft dann nur noch Gang 2 rein und dem Feld hinterher.

So hechelten Sie im Lauf 3 dem Feld hinterher und konnten tatsächlich noch alle Gegner einkassieren und gewannen einen Wimpernschlag vor den Zweitplatzierten Meier/Siebert. Und im Finallauf? Hier schreibt speedweek.com so schön: Zitat: Im Finale gab es dann noch mal eine Wiederholung. Das Startband schnellte hoch, alle schossen aus den Löchern. Alle? Nein, nicht alle. Godden/Smith kamen wieder nicht weg. Dann irgendwie zweiter Gang rein und ab ging die Post.“

Und auch hier schafften es die Beiden Unglaublichen in der letzten Kurve auch noch die bis dahin führenden Markus Brandhofer und Alexander Hermann. Wie sagte Mitch Godden anschließend im Interview trocken? – „Ich habe ein Löwenherz.“

„Bomber“ Chris Harris

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert