Sommer 2023 – Ueckermünde – Teil 2

Hier folgt nun der 2. Teil mit der zweiten Urlaubswoche in Ueckermünde.

17.07.2023 – Polenmarkt

Mensch, das geht ja gar nicht. Jetzt sind wir schon drei Tage nicht mehr in Polen gewesen. Damit ist das heute Ziel klar, es geht nach Polska.

Eigentlich hatten wir uns ja geschworen, die Rumpelstrecke nicht noch einmal zu fahren, allerdings ist die Versuchung groß, Leon auch einmal in den Genuss der bandscheibenschädigen Strecke kommen zu lassen. Nein, nicht aus Bosheit, sondern weil er so eine Strecke sicherlich auch noch nie gefahren ist. Was soll ich sagen? Die Versuchung hat gewonnen, also rumpeln wir wieder Richtung Polen. Als erstes steuern wir wieder die Tankstelle an und machen den Gastank wieder voll. Als nächstes gehts dann auf den zweiten Polenmarkt, der viel größer ist als der Erste. Sehr angenehm, das man hier in Ruhe durchschlendern kann und nicht von jedem Verkäufer angequatscht wird, ganz anders wie damals in Swinemünde. Was uns hier immer wieder wundert? Hier kaufen ja fast nur Deutsche ein und wer in alles in der Welt hängt sich solche hässlichen altmodischen Vorhänge ins Fenster? – Aber egal, wird wohl genügend geben, sonst würden die hier nicht verkauft.

Anschließend gehts zum Essen nach Dobra ins Stylowa, das hatte ich letzte Woche beim Einkaufen schon endeckt. Für mich gibts natürlich wieder Placek po wegiersku. Wieder ganz anders, aber genauso gut. Moni isst Fisch, Maya Schweinebraten und Leon Pizza. Ist ja schließlich auch ein polnisch italienisches Restaurant. Nachdem wir gut gesättigt sind, gehts noch in den Biedronka und zum Netto einkaufen. Hauptaugenmerk heute auf Tutti Vanillequark. Das Zeug macht einfach süchtig, ist in Deutschland aber leider nicht zu bekommen.

Abends noch eine Runde am Strand lang und Piroggen essen, die hatten wir uns tiefgefroren heute mitgebracht.

Minileuchtturm in Ueckermünde

17.07.2023 – Torgelow

Da Leon sich heute wieder auf die Rückreise macht, ist das Tagesprogramm ein bisschen lockerer. Es geht vormittags nach Torgelow. Mittels zwei Labcaches lassen wir uns ein bisschen durch die Innenstadt treiben. Der Ort ist ganz ok, reißt uns jetzt aber nicht ganz so mit.

Zum Mittagessen sind wir dann wieder in Ueckermünde. Heute geht es ins Freundschaft zum Essen. Einfache Gaststätte mit kleiner Karte und alles zu günstigen Preisen. Das Konzept geht auf, kurz vor 12 schon lange Schlange. Wir stellen uns trotzdem an und werden mit leckerem preiswerten Essen belohnt. Was auffällt, viele holen hier auch ihr Essen ab. Für mich Hamburger Schnitzel mit Bratkartoffeln, Moni Tagesgericht Rouladen mit Rotkohl und Kartoffeln, Maya Schnitzel mit Kartoffeln und Leon Currywurt mit Pommes. Definitiv empfehlenswert. Gerichte fast alle unter 10 € und Tagesgericht sogar nur 6,50 €. Essen kann man hier allerdings nur Mittags und nur Montags bis Freitags.

Anschließend verabschieden wir uns von Leon, der sich auf die Rückfahrt macht. Schön war es alle zusammen!

Wir machen anschließend noch eine Tour mit Fahrrad und Scooter und lassen dann den Abend ausklingen.

Sonnenuntergang

18.07.2023 – Szczecin

Gestern ist die Entscheidung gefallen, heute geht es nach Szczecin (Stettin). Haben nämlich das passende Wetter abgewartet. Vor ein paar Jahren waren wir schon einmal mit dem Zug da, bei über 30 Grad, das war nicht so prickelnd.

Szczecin hat knapp 400.000 Einwohner und ist damit die siebtgrößte Stadt in Polen. Leider wurde Altstadt im zweiten Weltkrieg fast vollständig zerbombt und anschließend nur teilweise wieder aufgebaut. Uns gefällt sie aber trotzdem.

Bezüglich der Anreise habe ich mich im Vorfeld schon im Internet informiert. Der Plan ist, im Einkaufszentrum Kaskade, dem größten Einkaufszentrum in Szczecin mit 140 Läden auf 4 Etagen, zu parken und dann die Stadt zu erkunden. Was hier in Szczecin echt cool ist, viele Ampeln haben einen Sekundenzähler, da kann man genau erkennen wie lange noch rot bzw. grün ist. Das habe ich so woanders noch nicht gesehen. Ist für den Verkehrsfluss aber sehr gut, da die Reaktionszeit, huch es ist ja grün, wegfällt. Der Plan mit dem Parken klappt sehr gut. So ein modernes Parkhaus habe ich bisher noch nie befahren. Überall Abbiegepfeile mit Anzeige der noch freien Platzanzahl und jeder Parkplatz mit Leuchte, grün für frei und rot für besetzt.

Für die Stadterkundung habe ich mir den roten Weg ausgesucht. Die 7 km lange Route zählt 42 Stationen und führt die Besucher zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und historischen Gebäuden. Angelegt wurde sie 1993 anlässlich der 750-Jahrfeier der Verleihung der Stadtrechte. Sie ist nicht zu übersehen, da sie aus einer gestrichelten roten Linie auf dem Gehweg besteht. An den Stationen gibt es jeweils Kreise mit Nummern. Zusätzlich ist eine Infotafel, auch in Deutsch, aufgestellt. Das einzige Problem, das sich uns stellt, aufgrund von umfangreichen Baumaßnahmen ist die rote Linie an einigen Stellen unterbrochen und es bedarf ein bisschen Detektivarbeit um sie wiederzufinden.

Gegessen wird natürlich wieder polnisch im Harnas, preislich etwas gehobener aber sehr lecker. Ich natürlich wieder das übliche, Maya Schnitzel mit Pommes und Moni Filet mit gebackenen Kartoffeln und Gemüse. Am Ende der Runde gibts im Einkaufszentrum noch einen Latte, Eiskaffee bzw. Kakao. Für polnische Verhältnisse mit über 5 € pro Getränk extrem teuer, aber wenigstens sehr lecker. Die hochwertige Siebträgermaschine schmeckt man.

Die Rückfahrt gestaltet sich problematisch. Durch die Baustelle in der Innenstadt kommen wir nicht so raus wie wir das geplant haben, zudem verkehrstechnisch extrem chaotisch. Nach einer guten halben Stunde und vielen Nerven sind wir dann endlich auf der richtigen Straße wieder Richtung Ueckermünde.

Hallo Olaf!

20.07.2023 – Botanischer Garten Christiansberg

Nach der Anstrengung gestern, kommen wir heute nicht ganz so früh aus dem Bett. Für heute ist auch nur der Botanische Garten Christiansberg geplant. Eigentlich hatte ich den gar nicht auf der Liste, aber der Labcache dort lockt uns dann doch noch dorthin. Ein privater Garten auf 20 000 Quadratmetern, der tätlich von 10 – 18 Uhr geöffnet ist. Eintritt für Kinder unter 10 Jahre frei, darüber 2 € und Erwachsene 8 €. Der Cacher kommt kostenfrei rein.

Der Garten ist absolut sehenwert und sehr liebevoll angelegt. Meine gesparten 8 € und noch ein paar Euros mehr geben wir dann noch im angeschlossenen Cafe aus und Moni bekommt endlich ihre Soljanka. Auf dem Rückweg steht noch ein kurzer Halt in Luckow an der sehenswerten Fachwerkkirche an.

Später noch eine gemeinsame Radtour, denn an dem Rad/Fußweg vom Strand in die Stadt gibt es ganz viele Holzschnitzereien zu sehen und die wollen alle noch fotografiert werden.

Botanischer Garten

21.07.2023 – nochmal Szczecin

Heute gehts noch einmal nach Szczecin. Wir parken wieder im Einkaufszentrum, aber diesmal am deutlich kleineren Turysta. Das ist direkt vor der Altstadt und damit vor der Baustelle. Dann wird der Rückweg auch nicht so chaotisch.

Das Turysta ist deutlich kleiner als das Kaskade vorgestern. Viele Läden sind leider auch zu, zumindest im alten Teil. In den neuen Teil mit großem Supermarkt gehen wir nicht.

Nächster Programmpunkt ist der größte Friedhof Polens und drittgrößter in Europa, der Cmentarz Centralny w Szczecinie. Dieser kommunale Friedhof erstreckt sich über eine Fläche von 167,8 Hektar und beheimatet über 300.000 Gräber. Gestaltungsvorbild war der Parkfriedhof in Hamburg-Ohlsdorf.

Der Friedhof ist wunderschön und wer Szczecin besucht muss eigentlich auch hier hin. Toller alter Baumbestand und eine große sehr eindrucksvolle Kapelle. Da hier laufend Beerdigungen stattfinden, hat man leider nicht oft die Gelegenheit diese Kapelle von innen zu sehen. Wir können leider auch nicht rein. Wir sehen natürlich nur einen ganz kleinen Teil dieses Friedhofs, aber das ist schon sehr beeindruckend.

Für Mittags habe ich eine der noch übrig gebliebenen berühmten Milchbars ausgesucht, die Bar Mleczny Turysta. In Szczecin gibt es nur noch 3 Stück dieser Art und in ganz Polen knapp 140 von ehemals über 4000. Wirklich schade, hoffentlich halten sich wenigstens die übriggebliebenen Milchbars. Mit Milch haben die aber gar nichts zu tun. Hier bekommt man traditionelle polnische Küche zu sehr günstigen Preisen. Zu dritt werden wir hier umgerechnet für unter 20 € satt. Überwiegend tummeln sich hier Einheimische, aber traut euch unbedingt mal rein, wenn ihr die Gelegenheit dazu habt.

Kapelle

22.07.2023 – Dobra

Leider geht unser Urlaub so langsam dem Ende zu. Nur noch dieses Wochenende und dann geht es Montag nach Hause. Für heute planen wir den letzten Ausflug nach Polen. Zufällig finde ich auf Google Maps einen wunderschönen Barfußpfad. Leider klappt es mit einem Besuch aber nicht. Vor Ort ist zu und die junge Dame hinterm Zaun sagt, das man nur mit Reservierung rein kommt. Schade, dann leider nicht.

Wir stürzen uns noch einmal auf den Polenmarkt, dann in die Supermärkte und gehen anschließend ein letztes Mal polnisch essen. Wieder im Stylowa in Dobra.

Gut das wir heute das letzte mal hier sind. Ich habe mir ein Mixbier bestellt und die Bedienung bringt es mir mit geschlossenem Deckel. Öffner ist nicht da und mit dem Messer komme ich auch nicht zum Ziel, also schicke ich Moni los entsprechendes Werkzeug zu holen. Kann doch keiner ahnen, das das nur ein Drehverschluß ist… Man ist das peinlich.

Abends noch eine kleine Radtour und anschließend grillen und schon ist der Tag vorbei.

lecker Essen in Szczecin

23.07.2023 – Ueckermünde und Hafftage, bzw. nicht

Heute Vormittag ist das Wetter richtig schlecht. Es schifft in einer Tour. Nachmittags schwingen wir uns dann auf die Draht- und Elektroesel und fahren nach Ueckermünde. Hier sind am Wochenende Hafftage mit Schiffsbesichtigung, Krammarkt, Kirmes und Abends verschiedene Schlagerstars auf der Bühne.

Das Ganze ist dann aber ziemlich enttäuschend. Krammarkt gerade mal drei Buden, zumindest im kostenfreien Teil. Schiffsbesichtigung ist auch nur einmal übers Deck. Die Kirmesmeile mit Bühnen kostet 5 € Eintritt. Das ist uns zuviel und wir lassen den ganzen Kram sein. Das für die Bühne Eintritt verlangt wird, ist ja voll ok, aber auch für den Kirmesbereich? Nee, das ist es uns nicht wert. Also nur Bummel durch die Stadt, anschließend einen Döner und nochmal zum Strand.

Abends  im Bungalow dann schon einen Teil der Sachen zusammenpacken und im Auto verstauen, das ist morgen früh nicht mehr soviel zu tun.

Malerisch im wahrsten Sinne des Wortes.

24.07.2023 – Heimreise

Schnief, heul…. das letzte Mal mit Cappuchino am Steg… heute geht es wieder Richtung Heimat.

Die restlichen Sachen verräumen, Schlüssel abgeben und um viertel vor 10 gehts los. In Hamburg lernen wir das man sich nicht alleine auf das Navi verlassen sollte. Die Route geht eigentlich von der A20 direkt auf die A7. Das Navi meint dann aber plötzich bei Hamburg auf die A24 abbiegen. Mhhhh, A24? Führt die um Hamburg rum und auf der A20 gibts einen größeren Stau? Was machen? Navi ignorieren oder der Dame brav folgen. Wir entscheiden uns für folgen. Das war allerdings die falsche Entscheidung. Die A24 führt nicht um Hamburg rum, sondern mitten rein und endet dort. Gut das hier noch eine Möglichkeit zum wenden besteht und wir so wieder relativ schnell auf der richtigen Piste sind. Puh!

Hinterher wird auch klar, warum das Navi uns so blöd geführt hat. In Ueckermünde haben wir die Route nach Hause eingegeben, da keine der zwei vorgeschlagenen Routen so angezeigt wurde, wie wir geplant hatten, haben wir erstmal Hamburg als Ziel ausgegeben. Auf der A20 dann das neue Ziel Zuhause eingegeben. Es kann ja keiner ahnen, das das Navi Hamburg als Zwischenziel weiterhin im Speicher behalten hat.

gesehen in Torgelow

Ist euch das auch schon aufgefallen? Egal wie lange ihr im Urlaub seid, er ist immer zu kurz :-(

Auch wenn wir diesmal nicht mit unserem Wohnmobil unterwegs sein konnten, war es ein wunderschöner Urlaub.

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