Rückblick Herbstferien 2017 GSN goes Barcelona

GSN? – Gymnasium Schloß Neuhaus. Genau, dieses Mal keine Tour mit dem Wohnmobil, sondern mit 880 anderen Schülern, Eltern und Lehrern des Gymnasiums Schloß Neuhaus für eine Woche nach Barcelona. Mit Höffmann-Reisen (übrigens sehr empfehlenswert!) geht es Samstag vormittags mit Bus los auf die große und vor allem lange Fahrt. 5 Tage Spanien liegen vor uns, bevor es Freitag wieder Richtung Heimat geht.  Alternativ ist auch eine Anreise mit Flieger möglich. Da wir aber das Geld sparen wollen und zudem eh grundsätzlich nicht fliegen, ist im vorhinein schon klar, es wird die Busfahrt. Ich weiß es jetzt nicht mehr ganz genau, aber knapp 21 Stunden sind wir unterwegs gewesen. 1500 km sind ja auch kein Pappenstiel.

Ein mulmiges Gefühl hatten wir vorher doch. Just zu dieser Zeit fanden ja etliche Demonstrationen wegen der Unabhängigkeit Kataloniens statt. Wir haben die Tage auch mehrere gesehen, aber alles war friedlich. Zudem gab es knapp 2 Monate vorher ja noch den Terroranschlag auf der La Rambla. Daher war die Maschinenpistolenpräsenz in der Stadt recht hoch. Man hat sich dadurch aber auch sehr sicher gefühlt.

Barcelona von oben

Vilanova i la Geltrú

Sonntagmittag kommen wir endlich auf unserem Campingplatz Vilanovapark an, ein schöner Platz im Grünen und knapp 40 km von Barcelona entfernt. Übernachtet wird in Bungalows. Normalerweise baut Höffmann Reisen für die Verpflegung ein großes eigenes Küchenzelt auf. Das war aus irgendwelchen Gründen dann kurzfristig doch nicht möglich, so mussten wir im dortigen Restaurant essen. Nach holprigem Start an den ersten beiden Tagen wird das Essen dann immer besser.

Mit Petrus hat das GSN wohl einen Sondervertrag abgeschlossen. Klasse Wetter die ganze Woche. So muss das sein. Allerdings bleibt für den Pool auf der Anlage gar nicht so viel Zeit, aber wir wollen ja auch was sehen. Wir sind ja schließlich nicht zum entspannen hier.

Palmen auf dem Campingplatz

La Rambla

Diesen Namen hat wahrscheinlich jeder schon mal gehört, La Rambla, eine ca. 1,2 km lange Promenade im Zentrum von Barcelona. Sie verbindet den Plaça de Catalunya (Katalonienplatz) mit dem Alten Hafen. Jeder Abschnitt ist anders geprägt. Blumenhändler gibt es z.B. nur im Abschnitt Rambla de Sant Josep und die berühmten Straßenkünstler im Abschnitt Rambla de Santa Mònica. 

Ist zwar mal ganz cool hier langzugehen, aber im Endeffekt ist es hier auch nicht anders wie in Promenadenstraßen anderer Städte. Was aber hier defintiv besucht werden sollte ist bekannteste und beliebteste Markthalle Barcelonas, die Mercat de la Boqueria. Dokumentarisch erwähnt wurden dieser Markt schon im Jahre 1217, die Markthalle wurde aber erst 1874 gebaut. Wenn man dort rein geht, wird man vom Angebot schier erschlagen, Obst, Gemüse, Fleisch, frischer Fisch, Süßigkeiten in allen Variationen….. und im hinteren Teil Bars und Cafés. Nur die Mittagszeit sollte man möglichst meiden, dann kann man sich dort stapeln, so voll ist es.

Eingebunden ist der Besuch in eine große Stadtrundfahrt, die uns viele schöne Ecken von Barcelona zeigt.

Wieviele Kalorien hier wohl liegen?

Sagrada Familia

Die Sagrada Familia (Basilica i Temple de la Sagrada Familia) ist eine römisch-katholische Basilika. Der riesige Bau von Antoni Gaudi ist immer noch unvollendet. Baubeginn war 1882 und 2026 zum 100 Todestag von Gaudi soll sie fertiggestellt werden. Sozusagen der BER von Spanien ;-)

Das Bauwerk ist unglaublich groß und überragt drumherum alle anderen Gebäude um Längen. Von aussen sehr pompös mit unheimlich vielen komplexen Verzierungen. Nach Fertigstellung soll die Sagrada Familia insgesamt 18 Türme besitzen. Der Hauptturm soll eine Endhöhe von 172,5 m erreichen und wäre dann damit der höchste Kirchturm der Welt. Würde damit den jetzigen Spitzenreiter, das Ulmer Münster um mehr als 11 m überragen. Mal schauen ob das noch was wird.

Ein schönes Aussenbild der Basilika hinzubekommen ist aufgrund der Vielzahl an Baukränen nicht hinzubekommen.

Mehr Kräne als Türme.

Der Innenraum ist sogar seit 2010 fertig und die Fenster verglast. Die farbigen Fenster, die der Maler und Glaskünstler Joan Vila i Grau gestaltet hat, sorgen je nach Sonneneinstrahlung für tolle Lichteffekte bzw. -reflexe in der Kirchenhalle. Die Gewölbe werden von werden von steinernen Säulen getragen, die an Bäume erinnern sollen. Dazu besitzen sie an den oberen Enden Verzweigungen, die die Äste symbolisieren sollen. 

Sehr beeindruckend das Innere.

farbige Lichtspiele

Von diesen Figuren gibt es gefühlt tausende überall an der Fassade. Viele sieht man mit bloßem Auge gar nicht, weil zu hoch und damit zu weit weg.

klitzekleiner Fassadenteil ;-)

Kloster Montserrat

Das Kloster Montserrat, mit vollem Namen Santa Maria de Montserrat ist eine Benediktinerabtei mit ca. 80 Mönchen die dort dauerhaft leben. Die Abtei liegt auf 721 m Höhe im gleichnamigen Gebirge ca. 40 km nordwestlich von Barcelona.

Von aussen sieht das Bauwerk gar nicht so spektakulär aus, aber die Landschaft drumherum und auch die Kirche sehen schon gewaltig aus.

In der Kirche erklingt täglich um 13 Uhr das Marienlied Virolai das von einem Knabenchor gesungen wird, dem Escolania de Montserrat. Dieser Chor gehört zu den ältesten Europas und ist seit 1307 urkundlich nachgewiesen. Das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Funfact am Rande: Christoph Kolumbus benannte auf seiner zweiten Reise eine Insel der Kleinen Antillen nach dem Kloster, die heutige britische Kolonie Montserrat.

Montserrat

Schwarze Madonna

Viele Touristen reisen hier alleine wegen der Statue der Schwarzen Madonna, der Schutzpatronin Kataloniens, an. Die Figur trohnt über dem Hochaltar in der Basilika und man kann durch einen Wandelgang direkt an ihr vorbeigehen. Wir haben richtig Glück gehabt, waren wir doch die letzten, die noch vor der Mittagspause die Schwarze Madonna anschauen konnten.

Die Figur ist fast einen Meter groß, aus Pappelholz geschnitzt und bis auf Gesicht und Hände vollständig in Gold gefasst.

Schwarze Madonna

Gaudini

Antoni Gaudi i Cornet war ein spanischer Architekt. Geboren am 25. Juni 1852, verstorben am 10. Juni 1926 in Barcelona. Gaudi dürfte einer der bekanntesten Architekten der Welt sein. Gaudi war nie verheiratet. Nach dem Scheitern von Heiratsabsichten mit einer Frau, in die er sich verliebt hatte, entschied er sich für ein asketisches Leben als zölibatärer Laie. Also ein Angehöriger einer religiösen Gemeinschaft, der kein geistliches Amt innehat.

Er erlitt einen dramatischen Tod. am 7. Juni 1926 wurde auf dem Weg zur Baustelle der Sagrada Familia von einer Straßenbahn erfasst und blieb bewusstlos liegen. Aufgrund fehlender Ausweispapiere und seinem verwahrlosten Ausehens wurde er irrtümlich für einen Bettler gehalten und nicht angemessen notfallmedizinisch versorgt, was ansich schon traurig ist. 

Erst einige Stunden später wurde er mit dem Taxi in das Armenhospital Hospital de la Santa Greu gebraucht. Sein Freund und engster Mitarbeiter und der Kaplan der Sagrada Famila fanden ihn dort erst drei Tage später. Sie ließen Gaudi in ein Privatzimmer verlegen, wo er noch am selben Tag verstarb.

Gaudi war bekannt für seinen eigenwilligen Stil, ein bisschen wie Colani. Wellige, organisch wirkende Formen, geschwungene Linien, unregelmässige Grundrisse, schräg gemauerte Stützen, naturnahe weiche Formen mit Motiven der Flora und Fauna.

Seine bekannteste Arbeit ist natürlich die Sagrada Familia, aber auch noch andere herausragende Bauwerke in Barcelona, wie Casa Vicens, Guell Pavillions, Palau Güell, Casa Calvet, Park Güell, Casa Batilo und Casa Milà.

Casa Batilo

Sitges

Am letzen Tag ist noch eine Fahrt nach Sitges zum Stand geplant. Eigentlich bin ich ja nicht so der Strand- und Meertyp, aber ich bin froh, das wir mit dorthin gefahren sind. Obwohl Mitte Oktober war das Wasser richtig schön warm und so klar. Ist aber auch kein Wunder. Die Sonne scheint hier an mehr als 300 Tagen und die durchschnittliche Temperatur beträgt 18 Grad.

Am nächsten Vormittag gehts dann leider schon wieder Richtung Heimat, mit nächtlichem Zwischenstopp in Luxemburg. Die Busse werden günstig vollgetankt und wir füllen unsere Kaffeevoräte auf :-)

Sitges

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